“In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab.”

Konfuzius

Und da hat Konfuzius verdammt recht. Jeder kennt das Gefühl, wenn er in eine Prüfung geht: Nasse Hände, Aufregung und der Gedanke “hätte ich mich doch besser vorbereitet”. Damit Euch das nicht passiert, möchte ich ein paar Tipps geben, wie Ihr euch optimal auf die praktische Prüfung im Rahmen der Ausbildung der Ausbilder vorbereitet.

Welche verschiedenen Prüfungsteile gibt es überhaupt?

Die praktische Prüfung unterscheidet sich generell in 2 Phasen:

  1. Darstellen einer Ausbildungssituation: Unterweisung oder Präsentation
  2. Abprüfen der gelernten Fähigkeiten: Fachgespräch

Insgesamt kann man für beide Teile ca. 30 Minuten Zeit einrechnen. Die Angaben unterscheiden sich aber lokal, je nach IHK und Prüfungsordnung. Dabei wird die Zeit ungefähr zu je 50% veranschlagt. Ungefähr deswegen, weil man mit einer längeren Ausbildungssituation die Zeit des Fachgesprächs etwas eindämmen kann. Man muss eben nur etwas länger erzählen.

Vorbereitung für die Ausbildungssituation der praktischen Prüfung

Unterweisung

Wie finde ich ein geeignetes Thema für die Unterweisung wird vermutlich die erste Frage sein, die Ihr Euch stellt. Für einige Berufe habe ich vor mehr als einem Jahr eine Übersicht zusammengestellt. Wenn Ihr ein Thema herausgearbeitet habt, solltet Ihr Euch ein “Drehbuch” überlegen. Also wie soll ungefähr der Ablauf Eures Gesprächs sein. Je nach Ausbildungsberuf entscheidet Ihr Euch dann für eine der Ausbildungsmethoden (4-Stufenmethode, Leittextmethode, …), die Ihr in der Unterweisung anwenden möchtet. In handwerklichen Berufen bietet sich z.B. die 4-Stufenmethode an. Ihr versucht anhand einer einfachen Ausbildungssituation gewünschtes Verhalten für die Zukunft zu lehren und zu festigen.

Bei einigen IHKs darf man seinen Auszubildenden selbst mitbringen, bei einigen spielt ein Mitglied des Prüfungsauschusses den Auszubildenden. Jetzt könnt Ihr Euch natürlich denken, was für Euch besser ist. Mit einem selbst ausgewählten Auszubildenden könnt Ihr die Ausbildungssituation bis zum Effeff einüben und erproben. Hier bietet sich dann wieder das Drehbuch an. Gut und gerne könnt Ihr beide Rollen komplett mit Text vorbelegen, damit keine Überraschungen auf Euch zukommen. Meine Erfahrung ist, dass Ihr es einfach wieder und wieder durchgehen solltet. Wenn Ihr Euch den Auszubildenden nicht raussuchen könnt, dann habt Ihr es mit der Vorbereitung etwas schwieriger. Ich würde mich aber auf jeden Fall darauf einstellen, dass die dargestellt Situation etwas sabotiert wird. Natürlich möchte ich keinem Prüfer etwas unterstellen, aber manche wollen es einfach so. Das bedeutet für Euch, dass Ihr Euch natürlich auf blöde Fragen, Kommentare und Nicht-Vorhergesehenes einstellen müsst.

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Präsentation

Die Präsentation stellt eher eine darstellende Form der Ausbildungssituation dar. Ihr zeigt den Prüfern, wie Ihr eine Ausbildungssituation mit verschiedenen Auszubildenden plant und mit Inhalten füllt. Da es sich hier eher um die Erarbeitung von affektiven und kognitiven Inhalten geht, spricht die Präsentation eher die Nicht-Handwerklichen Berufe an. Ich möchte nicht ausschließen, dass es auch für handwerkliche Berufe Sinn macht.

Ablauf der Präsentation für die praktische Prüfung

Als positiv erachte ich, dass die Präsentation immer gleich aufgebaut sein kann. Als Beispiel zeige ich Euch mal die Agenda meiner Präsentation:

  1. Ausgangslage: Ihr erläutert kurz welche Auszubildenden geschult bzw. unterrichtet werden
  2. Lernziele: Ihr erläutert welche Richtlernziele, Groblernziele und Feinlernziele mit der Ausbildungssituation gelehrt werden sollen
  3. Organisatorische Rahmenbedingungen: Ausbildungsfirma oder auch der Ausbildungsort können hier Einzug finden
  4. Verlaufsplan
  5. Pädagogische / Didaktische Prinzipien
  6. Lernerfolgskontrolle
  7. Ende

Wie Ihr sehen könnt, findet sich keinerlei fachlicher Inhalt speziell zu einem Beruf. Mit dieser Agenda ließe sich ein PC-Azubi und ein Industriekaufmann abbilden. Da ich in einem Beruf arbeite, wo wir viel präsentieren, fiel es mir leicht die Agenda mit Leben zu füllen und später mehr als 15 Minuten in der praktischen Prüfung nach AEVO zu sprechen. Nach §4 Ausbildereignungsverordnung darf die Präsentation eine Dauer von einer viertel Stunde nicht überschreiten.

Vorbereitung für das Fachgespräch

Im Fachgespräch löchern Euch die Prüfer mit diversen Fragen. Der Umfang beläuft sich meiner Erfahrung nach auf ca. 10-15 Fragen. Dies könnt Ihr natürlich extrem beeinflussen, indem Ihr etwas weiter ausholt, wenn Ihr die Fragen beantwortet. Teilweise gibt es aber auch Prüfer, die diese Taktik kennen und Euch frühzeitig unterbrechen.

Ich bin fest der Überzeugung, dass Ihr mit diversen Aussagen während Eurer Präsentation oder beispielhaften Nennungen Eure Prüfer dahin bringen könnt Euch Fragen zu stellen, auf die Ihr Euch vorbereiten könnt. Als Beispiel: wenn Ihr in Eurer Ausbildungssituation auf die Motivation des Auszubildenden eingeht, notieren sich die Prüfer aller Voraussicht nach eine Frage zur Motivation, also zum Beispiel: welche Arten von Motivation gibt es?

Die oben genannte, aber auch weitere Fragen, findet Ihr in meinem Fragenpaket für kleines Geld. Wenn Ihr Euch damit auf die praktische Prüfung vorbereitet, seid Ihr fast durch. Euch erwarten mehr als 10 Seiten Infos und Inhalte zur praktischen Prüfung “Ausbildung der Ausbilder”. Ob Ihr Euch die Fragen mal von einem Bekannten, Freund oder Kollegen stellen lasst oder diese stur auswendig lernt, steht Euch natürlich frei. Mir hat es damals viel gebracht die Fragen auf Karteikarten zu schreiben.

Fazit

Mit etwas Vorbereitung seid Ihr sicher, die praktische Prüfung der “Ausbildung der Ausbilder” nach AEVO zu schaffen. Da bin ich mir sicher. Aber nehmt es nicht auf die leichte Schulter. Wie immer ist es so: passt dem Prüfer Eure Nase nicht, stellt er Euch fiese Fragen. Dann kommt Ihr sicherlich ins schwanken! Seid nett, dann sind die Prüfer auch nett zu Euch. Verkauft Eure Ausbildungssituation gut und beendet die Unterweisung oder auch Präsentation mit einem positiven Fazit. Antwortet auf die Fragen der Prüfer freundlich und ausführlich. Dann gehen die 30 Minuten praktische Prüfung in Eile vorbei und Ihr habt hoffentlich bestanden.